[DE-SBB] Ms. or. quart. 146 - 5

Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz

Kommentar des Badr-ad-Dīn Maḥmūd al-ʿAinī al-Ḥanafī (st. 855/1451) zu al-Baḥr az-zāḫira, worin das Maǧmaʿ al-baḥrain und andere Werke von Abu-'l-Maḥāsin Ḥusām-ad-Dīn ar-Ruhāwī versifiziert worden sind und welches die Hauptsätze der vier orthodoxen Rechtsschulen und ihre vielen von einander abweichenden Behauptungen umfasst. Er hatte beim Autor im Jahr 778/1376 gehört und in diesem Jahr dieses Werk verfasst, das er zwar nicht ausdrücklich nennt, aber doch meint mit den Worten f. 261b, Z. 17: "qad ḥuḍtu fī hāḏihi 'l-biḥār az-zāḫira wa-aḫraǧtu minhā mā hiya 'd-durar az-zāhira." Demnach könnte dieser Kommentar ad-Durar az-zāhira heißen (siehe Ḥāǧǧī Ḫalīfa II 1625). III 5006 nennt den Kommentar ad-Durar al-fāḫira. Es ist möglich, dass der Verfasser auf dem nach f. 261 folgenden Blatt, welches hier fehlt, den Titel so angegeben hat, möglich ist aber auch, dass jenes richtig sei.
Er hat einige Fragen und Kontroversien, die der Verfasser des Grundwerkes ausgelassen hat, die aber in dessen Quellenwerke enthalten sind, in Versform hinzugefügt; auch hat er an den Versen des Grundwerks einige Änderungen angebracht, wo ihm das Glaubensbekenntniss nicht ganz richtig schien oder wo eine Lücke vorhanden war in der Darstellung oder eine Verbesserung wegen Unachtsamkeit nötig war und er hat namentlich die Ansichten der 3 orthodoxen Rechtsschulen (d.h. doch wohl derjenigen, denen er selbst nicht angehörte, also der Šāfiʿiten, Mālikiten und Ḥanbaliten) ausführlicher berücksichtigt. Wenn das oben angegebene Jahr 778 richtig (und nicht etwa 788 zu lesen) ist, hat al-ʿAinī, der im Jahr 762/1360 geboren wurde, dies Werk in seinem 16. Lebensjahr abgefasst. Es ist verbunden und lückenhaft. Die Blattfolge soll wie folgt sein: 261; Lücke; 262, 263; Lücke; 272, 273, 266-271, 264, 265; Lücke; 274, 276, 275, 277-279.
Das Grundgedicht ist eine Lāmīya (Ṭawīl). Die Verse werden einzeln aufgeführt, daran schließt sich der Kommentar mit aqūl an. Gedicht und Kommentar sind hier nicht beendigt, es sind vom Gedicht 130 Verse vorhanden.

Vollständigkeit